Die Welt der EisbÀren

  • EinfĂŒhrung

    Der EisbÀr (Ursus maritimus, auch PolarbÀr genannt) ist eine Raubtierart aus der Familie der BÀren (Ursidae). Er bewohnt die nördlichen Polarregionen und ist eng mit dem BraunbÀren verwandt. Er ist vor dem KamtschatkabÀren und dem KodiakbÀren das grösste an Land lebende Raubtier der Erde.

  • Wissenschaftliche Klassifikation

    A. Ordnung – Carnivora

    1. Die wissenschaftliche Ordnung Carnivora (Karnivore) schliesst BÀren, Hunde, Katzen, WaschbÀren, Otter, Wiesel und ihre Verwandten mit ein. Alle typischen fleischfressenden Tiere haben gut entwickelte Krallen und ein paar spezialisierte BackenzÀhne entwickelt, um harte Nahrungsmittel zu schneiden.

    B. Familie – Ursidae

    1. Alle BĂ€ren gehören der Familie Ursidae an. Sie werden in drei Unterfamilien eingeteilt, in Ursinae (SchwarzbĂ€ren, BraunbĂ€ren, EisbĂ€ren, Faultiere und MalaienbĂ€ren (SonnenbĂ€ren)), in Tremarctinae (BrillenbĂ€ren) und in Ailuropodinae (riesige Pandas) .

    C. Gattung, Art – Ursus maritimus

    1. Es gibt fĂŒnf weitere Arten in der Gattung Ursus: BraunbĂ€ren, amerikanische SchwarzbĂ€ren, asiatische SchwarzbĂ€ren, MalaienbĂ€ren (SonnenbĂ€ren) und Faultiere. Die verschiedenen Arten können durch Grösse, Körperbau, FĂ€rbung und Lebensraum unterschieden werden.
    2. Ursus Maritimus ist der lateinische Ausdruck fĂŒr “SeebĂ€r”.

    Polar bear in the water

    D. Fossile Aufzeichnungen

    1. Das Ă€lteste bekannte EisbĂ€ren-Fossil ist weniger als 100’000 Jahre alt. EisbĂ€ren entwickelten sich vermutlich wĂ€hrend der PleistozĂ€n Ära aus einem BraunbĂ€renstamm. EisbĂ€ren und BraunbĂ€ren sind immer noch eng miteinander verwandt. Wenn sie sich untereinander Paaren entsteht fruchtbarer Nachwuchs.
  • Lebensraum und Verbreitung

    A. Verbreitung

    1. EisbĂ€ren werden in der zirkumpolaren Arktis gefunden.
    2. EisbĂ€ren oder ihre Spuren sind fast soweit nördlich wie der Nordpol entdeckt worden; jedoch glauben Wissenschaftler, dass nur wenige BĂ€ren öfters Bereiche nördlich des 82. Breitengrades besuchen. Der nördliche Arktische Ozean bietet nur wenig Nahrung fĂŒr sie.
    3. Die sĂŒdliche Grenze der EisbĂ€ren wird durch die Menge des im Winter entstandenen Meereises begrenzt. EisbĂ€ren bevorzugen es sich auf Meereis fortzubewegen.
      a. Im SĂŒden sind die EisbĂ€ren jĂ€hrliche Besucher der Inseln Sankt-Lorenz und Spitzbergen, sowie auf dem sĂŒdlichen Teil der Halbinsel Labrador.
      b. In eisstarken Jahren sind EisbĂ€ren weiter sĂŒdlich als die Pribilof Inseln, die Kamtschatka Halbinsel, Neufundland und Island vorgedrungen.
      c. Die sĂŒdlich lebenden EisbĂ€ren verbringen das ganze Jahr in der James Bay, Kanada (Bay = Bucht).
    4. Die Mehrheit der EisbÀren wird bei nahen Landmassen um den Rand des Arktischen Bassins gefunden.
    5. Wissenschaftler glauben, dass es 15 verhĂ€ltnismĂ€ssig getrennte Unterbevölkerungen (Wiig, 1993-94) der EisbĂ€ren gibt. Eine Unterbevölkerung ist eine Gruppe von EisbĂ€ren, mit einem unabhĂ€ngigen Lebensraum der aber von anderen EisbĂ€ren ĂŒberlappt wird. Zum Beispiel leben zwei Unterbevölkerungsgruppen im Bereich von James Bay und Hudson Bay, die einen in der westlichen Hudson Bay und die anderen im nordwestlichen Teil Ontarios und der James Bay (Stirling, 1988).

    B. Lebensraum

    1. EisbĂ€ren besiedeln arktisches Meereis, Wasser, Inseln und kontinentale KĂŒstenlinien.
    2. EisbĂ€ren bevorzugen als Lebensraum Meereis mit Rinnsalen, nahe bei kontinentalen KĂŒstenlinien oder Inseln (Stirling, 1993).
      a. Rinnsale sind WasserkanĂ€le oder -sprĂŒnge im Eis, welche fĂŒr nur wenige Minuten bis zu einigen Monaten geöffnet (eisfrei) bleiben können. Dies hĂ€ngt von den Wetterbedingungen und Wasserströmen ab.
      b. EisbĂ€ren jagen in diesen Rinnen Seehunde und benĂŒtzen das Meereis als Plattform.
      c. Der “arktische Ring des Lebens” ist ein biologisch reichhaltiges System an Rinnsalen und PolynjasEr verlĂ€uft parallel zur Arktischen BassinkĂŒstenlinie.
      (1) Polynjas sind die Bereiche des Wassers, umgeben von Eis, die wĂ€hrend des Jahres wegen der Winde, des Auftriebs (Aufstieg von Wasser) und der Gezeitenströme geöffnet bleiben.
      (2) Polynjas sind wichtige Bereiche fĂŒr das Aufziehen der Jungen und fĂŒr die Nahrung fĂŒr ĂŒberwinternde oder umherziehende MeeressĂ€ugetiere und Vögel.
    3. Einige EisbÀren verbringen einen Teil des Jahres an Land.
      a. EisbĂ€ren in den wĂ€rmeren Klimazonen können an Land stranden. Im Sommer schmilzt das Meereis entlang den KĂŒstenlinien, und Packeis (sich hin- und herbewegendes Meereis oder Eisschollen, welche keinen Landanschluss haben) bewegt sich nördlich.
      b. Die meisten schwangeren Weibchen verbringen den Herbst und Winter an Land in den Mutterschaftsquartieren (Eis- und Schneehöhlen).
    4. Die Lufttemperaturen befinden sich im arktischen Durchschnitt zwischen -34°C (-29°F) im Winter und 0°C (32°F) im Sommer. Das kÀlteste Gebiet im Winter ist das nordöstliche Sibirien, in dem so extrem niedrige Temperaturen wie -69°C (-92°F) gemessen wurden. Die wÀrmsten Bereiche im Sommer sind Regionen im Landesinneren von Sibirien, Alaska und Kanada, in denen Temperaturen von 32°C (90°F) erreicht werden können.
    5. Die Ozeantemperaturen der Arktis sind im Sommer um die -1.5°C (29°F). Im Winter können die Ozeantemperaturen auf -2°C (28°F) abfallen. Ab diesem Punkt gefriert das Meerwasser.

    C. Wanderroute

    1. EisbĂ€ren wandern das ganze Jahr ĂŒber in den einzelnen AktionsrĂ€umen (Revieren).
      a. Die Grösse der AktionsrĂ€ume schwankt zwischen den Einzeltieren, abhĂ€ngig vom Zugriff auf Nahrung, GefĂ€hrten und zu den Höhlen/Mutterschaftsquartieren (Stirling, 1988).
      b. Die AktionsrÀume der EisbÀren sind oftmals grösser, als die anderer MeeressÀugetiere, weil sich die Vorkommnisse des Meereises von Jahreszeit zu Jahreszeit und von Jahr zu Jahr verÀndern.
      (1) Kleine AktionsrĂ€ume können 50’000 bis 60’000 Quadratkilometer (19’305 bis 23’166 Quadratmeilen) gross sein. Diese findet man nahe dem Kanadisch-arktischer Archipel (Inselgruppe).
      (2) Grosse AktionsrĂ€ume können ĂŒber 350’000 Quadratkilometer (135’135 Quadratmeilen) gross sein. Man findet sie in dem Beringmeer oder dem Tschuktschensee.
      c. EisbÀren markieren weder ihre Reviere, noch verteidigen sie sie.
    2. EisbĂ€ren zeigen “Saisontreue”: sie bleiben in der gleichen Jahreszeit im gleichen Gebiet (Stirling, 1988).
    3. EisbĂ€ren sind in der Lage 30 Kilometer (19 Meilen) oder mehr pro Tag, fĂŒr mehrere Tage, zurĂŒckzulegen (Stirling, 1988). Ein EisbĂ€r legte 80 Kilometer (50 Meilen) in 24 Stunden zurĂŒck (Sage, 1986). Ein anderer EisbĂ€r wanderte 1’119 Kilometer (695 Meilen) in einem Jahr (Macdonald, 1987).

    D. Population

    1. Die weltweite EisbĂ€renpopulation wird auf 21’000 bis 28’000 Tiere geschĂ€tzt (Wiig, 1993/94).
    2. Infolge der Regierungsauflagen bezĂŒglich der Jagd, hat die Anzahl der EisbĂ€ren stark zugenommen. 1968 schĂ€tzte man noch um die 10’000 Tiere (Stirling, 1988).
    3. Das VerhÀltnis der mÀnnlichen und weiblichen Tiere ist ungefÀhr eins zu eins.
  • Körperliche Eigenschaften

    A. Grösse

    1. EisbÀren sind die grössten an Land lebenden, fleischfressenden Tiere.
    2. MÀnnliche EisbÀren (Eber) sind zwei bis dreimal grösser als die weiblichen EisbÀren (Sau). Eber wiegen ungefÀhr 350 bis 650 Kilogramm (772-1.433 Pfund) und sind zwischen 2,5 bis 3 Meter (8,2-9,8 Fuss) gross (Stirling, 1988).
    3. SÀue wiegen ungefÀhr 150 bis 250 Kilogramm (331-551 Pfund) und sind ungefÀhr 2 bis 2,5 Meter (6,6-8,2 Fuss) gross. Schwangere SÀue können bis zu 500 Kilogramm (1.102 Pfund) wiegen (Stirling, 1988).
    4. Der grösste EisbĂ€r, der bislang aufgezeichnet wurde, war ein Eber, der 1’002 Kilogramm wog (2.209 Pfund.) und 3,7 Meter (12 Fuss) gross war (Domico, 1988).

    B. Körperform

    Verglichen mit anderen BÀren, haben EisbÀren einen lÀnglicheren Körper und einen lÀngeren, schlanken Nacken.

    C. FĂ€rbung

    Das Fell kann von reinem Weiss, zu sahnigem Gelb, bis zu hellem Braun schwanken. Je nach Jahreszeit und Lichteinfall.

    D. Gliedmassen

    1. Die hinteren Beine sind lÀnger als die Vorderen. Dies bewirkt einen grossen, muskulösen Hintern, welcher höher ist, als es die Schultern sind.
    2. Die Beine der EisbÀren sind gross und stÀmmig.
    3. Die FĂŒsse sind Pfoten mit fĂŒnf Zehen.
      a. EisbĂ€ren haben im Vergleich zur Körpergrösse sehr grosse Pfoten, welche einen Durchmesser von 30 Zentimeter (12 Zoll) erreichen können. Die grossen Pfoten des EisbĂ€ren fungieren als Schneeschuhe, und verteilen das Gewicht des BĂ€ren gleichmĂ€ssiger, wĂ€hrend er sich ĂŒber Eis und Schnee bewegt.
      b. Die Vorderpfoten sind rund, die Hinterpfoten lÀnglich.
      c. Jede Zehe hat eine starke, gebogene, nicht einziehbare Kralle. Die Krallen werden fĂŒr das Greifen der Beute und fĂŒr die Traktion beim Laufen oder Klettern auf Eis benutzt.
      d. Die Sohle des Fusses hat starke, schwarze “Fussballen”, die mit kleinen, weichen Papillen (Hautunebenheiten) bedeckt sind. Die Papillen bewirken eine Reibung zwischen Fuss und Eis, und verhindern so ein Abrutschen. Zwischen den Zehen und den Fussballen wachsen lange Haare, welche zusĂ€tzlich helfen ein Abrutschen zu verhindern.

    E. Kopf

    1. Der Kopf eines EisbĂ€ren ist lĂ€nglich und mit der Körpergrösse verglichen verhĂ€ltnismĂ€ssig klein. Die Schnauze ist langgezogen mit einer “römischen Nase” (etwas gebogen).
    2. Die Nase ist breit und schwarz.
    3. ZĂ€hne.
      a. EisbĂ€ren haben 42 ZĂ€hne, welche sie fĂŒr die Nahrungsaufnahme und bei aggressivem GebĂ€rden benutzen.
      b. EisbĂ€ren benutzen ihre SchneidezĂ€hne um Speck (Walspeck, Fischtran) und FleischstĂŒcke zu lösen.
      c. Die EckzÀhne greifen die Beute und reissen schwere Wunden in deren Haut.
      d. Die gezackten Premolaren und Molaren zerreissen und kauen die Beute.
      e. EisbÀren verschlingen den grössten Teil der Nahrung in grossen Klumpen, anstelle sie zu kauen.
    4. Die Augen eines EisbÀren sind Dunkelbraun, stehen verhÀltnismÀssig nahe zusammen und sind nach vorne gerichtet.
    5. Die Ohren sind klein und rundlich und liegen unter Wasser flach am Kopf an.

    F. Schwanz

    Der Schwanz ist eher kurz; er misst ungefĂ€hr 7 bis 12 Zentimeter (2,8 – 4,7 Zoll).

    G. Haare

    1. EisbÀren sind vollstÀndig mit Fell bedeckt, ausser an der Nase und an den Fussballen, welche schwarz sind.
    2. Der Pelz eines EisbĂ€ren ist ungefĂ€hr 2,5 bis 5 Zentimeter (1,2 Zoll) dick. Eine dichte, wollige, isolierende Schicht, sogenanntes Unterhaar, wird von einer verhĂ€ltnismĂ€ssig dĂŒnnen, steifen, glĂ€nzenden Schicht klarer Schutzhaare bedeckt.
    3. Das Fell eines EisbĂ€ren ist Öl- und Wasserabweisend. Die Haare verknoten sich nicht, wenn sie nass sind. Das ermöglicht dem EisbĂ€ren sich leicht von Wasser oder Eis, welches sich nach dem Schwimmen bilden kann, freizuschĂŒtteln. Eis kann sich bilden, wenn das nasse Fell Lufttemperaturen am oder unter dem Gefrierpunkt ausgesetzt ist.
    4. Die Haare reflektieren das Licht und geben so einem EisbÀren seine weisse FÀrbung. Durch die Oxidation der Sonne oder auch durch Verschmutzung, kann das Fell gelb oder braun aussehen.
    5. EisbÀren haaren einmal pro Jahr vollstÀndig (abwerfen und ersetzen des Felles), im Mai oder im Juni. Der Fellwechsel kann einige Wochen dauern.

    H. Haut

    Die Haut eines EisbÀren ist schwarz.

  • Sinne

    A. HörfÀhigkeit

    Die HörfÀhigkeit des EisbÀren ist vermutlich so sensibel wie die Menschliche. Menschen können Töne wahrnehmen, deren Frequenzen zwischen 0,02 kHz und 20 kHz liegen.

    B. Sehvermögen

    Das Sehvermögen des EisbĂ€ren scheint dem der Menschen Ă€hnlich zu sein. EisbĂ€ren besitzen eine schĂŒtzende Membrane ĂŒber ihren Augen, die hilft die Augen vor UV-Licht abzuschirmen.

    C. Tastsinn

    Über den Tastsinn der EisbĂ€ren ist wenig bekannt; es wurde jedoch beobachtet, dass EisbĂ€ren Objekte mit der Nase, der Zunge und den Klauen vorsichtig bewegen oder berĂŒhren.

    D. Geschmackssinn

    EisbÀren bevorzugen bestimmte Nahrungsmittel. Forscher wissen jedoch nicht, wie wichtig die Bedeutung des Geschmacks ist, oder wie wichtig er in der NahrungsmittelprÀferenz ist.

    E. Geruchssinn

    Der Geruchssinn des EisbĂ€ren ist sehr ausgeprĂ€gt und das wichtigste Hilfsmittel fĂŒr das AufspĂŒren von Beute an Land. Ein EisbĂ€r kann einen Seehund mehr als 32 Kilometer (20 Meilen) entfernt riechen (Domico, 1988).

  • Anpassungen an eine Wasserumgebung

    A. Schwimmen

    1. EisbĂ€ren sind starke Schwimmer; sie ĂŒberqueren, ohne zu zögern, Buchten oder breite FlĂŒsse. Sie können einige Stunden am StĂŒck, ĂŒber weite Distanzen, schwimmen. Es wurden schon FĂ€lle dokumentiert, in denen ein EisbĂ€r ĂŒber 100 Kilometer am StĂŒck schwamm (62 Meilen) (Stirling, 1988).
    2. Die vorderen Pfoten eines EisbĂ€ren treiben ihn durch “Hunde-Paddel-Stil” voran. Die hinteren FĂŒsse und Beine werden gerade gehalten und als Steuer verwendet.
    3. Eine starke Schicht Tran (Fett), bis 11 Zentimeter (4,3 Zoll) dick, hÀlt die EisbÀren beim Schwimmen im kalten Wasser warm (Stirling, 1988).
    4. EisbÀren können eine Schwimmgeschwindigkeit von 10 Stundenkilometern (6,2 Meilen pro Stunde) erreichen (Stirling, 1988).
    5. Durch schĂŒtteln befreit der EisbĂ€r sein Fell leicht von Wasser und von jeglichem Eis, das sich bilden kann, nachdem er geschwommen ist.
    6. Die Nasenlöcher eines EisbÀren schliessen sich, wenn er sich unter Wasser befindet.

    B. Tauchen

    1. EisbÀren tauchen nicht tief, wenn sie sich an Beutetiere anpirschen, Eisschollen steuern oder nach Seetang suchen.
    2. Normalerweise schwimmen EisbÀren unter Wasser in einer Tiefe von ungefÀhr 3 bis 4,5 Metern (9,8-14,8 Fuss). EisbÀren können bis zu 2 Minuten (Domico, 1988) unter Wasser bleiben.
    3. Man weiss bislang nicht genau, wie tief EisbÀren tauchen können. Forscher schÀtzen, dass EisbÀren nicht tiefer als 6 Meter (20 Fuss) tauchen.

    C. WĂ€rmeregulierung

    1. Die Körpertemperatur, welche normalerweise bei 37°C (98.6°F) liegt, wird durch eine dicke Schicht des Felles, der zÀhen Haut sowie einer Isolierschicht aus Tran beibehalten. Diese ausgezeichnete Isolierung hÀlt einen EisbÀren selbst bei Lufttemperaturen bis zu -37°C (-34°F) (Stirling, 1988) warm.
    2. Überhitzung
      a. Da EisbĂ€ren eine so gute Isolation haben neigen sie dazu zu ĂŒberhitzen.
      b. EisbĂ€ren bewegen sich langsam und stehen hĂ€ufig still, um eine Überhitzung zu vermeiden.
      c. Die ĂŒberschĂŒssige Hitze wird vom Körper durch Bereiche abgegeben, an denen entweder kein Fell vorhanden ist, oder wo BlutgefĂ€sse nahe an der HautoberflĂ€che liegen. Diese Bereiche schliessen die Schnauze, die Nase, die Ohren, die Fusssohlen, die Innenseiten der Schenkel und die Schultern mit ein.
      d. Oftmals schwimmen EisbĂ€ren auch, um sich an warmen Tagen abzukĂŒhlen oder nach strengen körperlichen AktivitĂ€ten.
  • Verhalten

    A. TÀgliche AktivitÀten

    1. EisbÀren sind im ersten Drittel des Tages am aktivsten und im letzten Drittel am trÀgsten.
    2. In der kanadischen Arktis jagen erwachsene EisbĂ€renweibchen, welche Junge haben, ĂŒber 19% ihrer Zeit, wĂ€hrend des FrĂŒhlings, und ĂŒber 38% ihrer Zeit wĂ€hrend des Sommers. MĂ€nnliche, erwachsene EisbĂ€ren jagen ĂŒber 25% ihrer Zeit wĂ€hrend des FrĂŒhlings und ĂŒber 40% ihrer Zeit wĂ€hrend des Sommers (Stirling, 1978).
    3. Wenn EisbÀren nicht gerade jagen, verbringen sie ihre Zeit vor allem mit Ausruhen und Schlafen.
      a. An warmen Tagen strecken sich EisbĂ€ren gerne mal auf dem Boden oder Eis aus, manchmal sogar auf dem RĂŒcken mit den FĂŒssen in der Luft. Zum Ausruhen können sie sich auch vorĂŒbergehend mit Schnee bedecken oder in die Erde eingraben.
      b. An kalten Tagen rollen sich EisbĂ€ren zusammen und bedecken den Bereich der Schnauze. WĂ€hrend des Winters graben einige EisbĂ€ren temporĂ€re Höhlen oder finden einen natĂŒrlichen Unterstand, um sich warm zu halten. Sie nĂŒtzen diese UnterstĂ€nde einige Monate hintereinander.

    B. Gehen und Rennen

    1. Wie Menschen, gehen EisbĂ€ren auf den Fusssohlen. Sie berĂŒhren den Grund zuerst mit den Fersen. Wie andere BĂ€ren, können sie fĂŒr kurze Zeit und Distanzen auf den Hinterbeinen stehen und aufrecht gehen.
    2. Im Allgemeinen haben EisbĂ€ren einen gleichmĂ€ssigen, schwerfĂ€lligen Gang. Die vorderen Pfoten schwingen bei jedem Schritt hin und her und sie treten nur kurz auf. Der Kopf schwingt leicht von der einen zur anderen Seite. EisbĂ€ren gehen in einem “Vier-Takt” Muster: zuerst berĂŒhrt der rechte Vorderfuss den Boden, dann der linke Hinterfuss, dann der linke Vorderfuss und zuletzt, der rechte Hinterfuss.
    3. Durch ihren umfangreichen Körperbau und den schwingenden Gang, mĂŒssen EisbĂ€ren doppelt so viel Energie aufwenden, als die meisten anderen SĂ€ugetiere, um sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit fortzubewegen (Stirling, 1988).
    4. Die durchschnittliche Fortbewegungsgeschwindigkeit eines EisbÀren betrÀgt 5.5 Stundenkilometer (3,4 Meilen pro Stunde) (Stirling, 1988).
    5. Wenn EisbĂ€ren verfolgt werden oder auf Beutejagd sind, können sie ĂŒber kurze Distanzen eine Geschwindigkeit von bis zu 40 Stundenkilometern (25 Meilen pro Stunde) (Domico, 1988) erreichen.

    C. Sozialstruktur

    1. EisbÀren sind im allgemeinen EinzelgÀnger. Normalerweise existieren nur zwei verschiedene Arten des Zusammenlebens:
      (1) erwachsene Weibchen mit ihren Jungen und
      (2) Paare, die sich fĂŒr die Paarung zusammenschliessen.
    2. EisbÀren Ansammlungen
      a. Es gibt Ansammlungen von EisbÀren, um an grossen Walkadavern zu fressen, sowie bei Abfalldeponien.
      b. In einigen sĂŒdlichen Regionen wie der Hudson Bay, verbringen die EisbĂ€ren, wĂ€hrend der eisfreien Sommer- und Herbstmonate einige Zeit auf Land.
    3. Hin und wieder wandern und fressen mĂ€nnliche erwachsene und heranwachsende Tiere (im Alter von 30 Monaten bis zu fĂŒnf oder sechs Jahren) fĂŒr kurze Zeitabschnitte zusammen.

    D. Sozialverhalten

    1. Die bestĂ€ndigste soziale Interaktion findet zwischen MĂŒttern und ihren Jungen statt. EisbĂ€renmĂŒtter sind aufmerksam, berĂŒhren ihre Jungen hĂ€ufig und pflegen deren Fell.
    2. EisbÀren, welche sich zur Paarung zusammengeschlossen haben, bleiben eine Woche oder mehr zusammen und paaren sich mehrmals.
    3. Aggressives Verhalten tritt zwischen mÀnnlichen EisbÀren vor allem wÀhrend der Paarungszeit auf, oder wenn einer versucht, die erbeutete Nahrung eines Artgenossen zu stehlen.
    4. Spielerische KÀmpfe sind bei heranwachsenden Jungtieren und erwachsenen mÀnnlichen EisbÀren beobachtet worden.
    5. Junge EisbÀren verfolgen und greifen ihre Geschwister spielerisch an.

    E. Winterschlaf

    1. Winterschlaf bedeutet, den Winter in einem lethargischen oder schlafenden Zustand zu verbringen. Tiere, welche einen Winterschlaf halten, speichern ihr Körperfett dann, wenn reichlich Nahrung vorhanden ist. Wenn die Nahrung dann knapp wird, leben sie von ihrem gespeicherten Körperfett.
    2. EisbÀren fallen nicht in einen tiefen Winterschlaf. Tiefer Winterschlaf trifft auf Tiere zu, deren Körpertemperaturen auf 5°C (41°F), wÀhrend einer Periode von Tagen oder Wochen, abfÀllt. Ein tiefer Winterschlaf zeichnet sich auch durch ein Abfallen des Herzschlages aus, und durch ein langsames Aufwachen, wenn ein solches Tier gestört wird.
    3. Nur schwangere, weibliche EisbÀren machen einen Winterschlaft.
      a. EisbĂ€ren sind keine TiefschlĂ€fer, erreichen aber einen Zustand von Lethargie. Obwohl ĂŒberwinternde Weibchen tief schlafen, erwachen sie rasch und leicht.
      b. Der Herzschlag eines weiblichen EisbÀren verlangsamt sich von 46 SchlÀgen pro Minute auf etwa auf 27 SchlÀge pro Minute (Stirling, 1988).
      c. Beim Winterschlaf kann die Körpertemperatur eines Weibchens leicht auf 35°C (95°F) abfallen. Sie kann aber auch bei normalen 37°C (98.6°F) bleiben. Anders, als bei den meisten anderen WinterschlÀfern, gebÀren EisbÀren wÀhrend dieser Zeit. Eine hohe Körpertemperatur ist erforderlich, um den Anforderungen der Schwangerschaft, Geburt und Aufzucht gerecht zu werden (Stirling, 1988).
    4. Forscher haben herausgefunden, dass nicht ĂŒberwinternde EisbĂ€ren in Zeiten von Nahrungsmittelknappheit ihre Energiereserven effizient nutzen können, Ă€hnlich wie Artgenossen die ein Winerschlaf machen (Stirling, 1988).

    F. Nachverfolgung (Tracking)

    1. Wissenschaftler verwenden FunkhalsbÀnder um Bewegungen der EisbÀren nachzuverfolgen.
      a. Sobald ein EisbÀr mit einem Funkhalsband ausgestattet ist, sendet dieses Signale zu einer empfangenden Station, via einem Satelliten. Die Wissenschaftler können diese Daten in ein Computerprogramm eingeben, welches den Pfad des BÀren darstellt.
      b. Nur weibliche EisbÀren können mit FunkhalsbÀndern versehen werden. Bei mÀnnlichen Exemplaren ist der Nacken dicker als der Kopf und die HalsbÀnder fallen einfach runter.
    2. Die Bewegungen der EisbÀren können auch studiert werden, indem man ihren Spuren im Schnee folgt, dies geschieht normalerweise aus einem Flugzeug.
    3. Andere Verhaltensweisen werden aufgezeichnet, indem man die EisbĂ€ren direkt beobachtet oder Beweise fĂŒr ihre Anwesenheit findet, wie zum Beispiel teilweise gefressene Seehunde.
    4. Die meisten Forschungen werden im FrĂŒhjahr oder Sommer durchgefĂŒhrt, da die Wetterbedingungen zu diesen Zeiten fĂŒr die Menschen vorteilhafter sind.

    G. Angriffe auf Menschen

    1. Menschen können auf EisbĂ€ren treffen, wo sich die LebensrĂ€ume der beiden Spezies ĂŒberschneiden. Angriffe durch EisbĂ€ren treten hĂ€ufig in Gebieten menschlicher Ansiedlungen, wie Jagdlagern, Wetterstationen und Ortschaften auf. Verglichen mit anderen BĂ€ren, sind EisbĂ€ren eher bereit, Menschen als Beute zu betrachten. Infolgedessen wird die angegriffene Person normalerweise getötet, es sei denn der EisbĂ€r wird zuerst getötet.
    2. Meistens greifen junge EisbĂ€ren oder Weibchen mit Jungtieren an. Sie sind auch die Hauptaasfresser (unter den EisbĂ€ren) bei menschlichen MĂŒlldeponien. Beide Gruppen neigen dazu dĂŒnner und hungriger zu sein als ihre Artgenossen; junge Tiere sind unerfahrene JĂ€ger und die Weibchen mĂŒssen sich und ihre Jungen ernĂ€hren.
  • ErnĂ€hrung und Essgewohnheiten

    A. LebensmittelprÀferenzen und Ressourcen

    1. EisbĂ€ren ernĂ€hren sich hauptsĂ€chlich von Ringel- und Bartrobben. AbhĂ€ngig von ihrem Standort essen sie auch Sattel- und MĂŒtzenrobben und suchen nach Kadavern von Belugawalen, Walrössern, Narwalen und Grönlandwalen.
    2. Wenn sich die Gelegenheit bietet, erlegen EisbÀren auch junge Walrösser und Belugawale.
    3. Wenn keine andere Nahrung zur VerfĂŒgung steht, fressen EisbĂ€ren Rentiere, kleine Nagetiere, Seevögel, Enten, Fische, Eier, Pflanzen (einschliesslich Seetang), Beeren und menschlichen Abfall.

    B. Nahrungsmittelaufnahme

    1. Der Magen eines EisbĂ€ren kann mit ungefĂ€hr 15% bis 20% des Körpergewichts gefĂŒllt werden. Er kann 84% des Proteins und 97% des Fettes welches er aufnimmt verarbeiten (Stirling, 1988).
    2. EisbĂ€ren benötigen im Durchschnitt 2 Kilogramm (4,4 Pfund) Fett pro Tag, um ĂŒberleben zu können. Eine 55 Kilogramm (121 Pfund) schwere Ringelrobbe kann einen EisbĂ€ren fĂŒr 8 Tage lang mit Energie versorgen (Stirling, 1988).

    C. Methoden zum Sammeln und Essen von Nahrung

    1. Lauerndes Jagen
      a. Die lauernde Jagd ist das ganze Jahr hindurch die gebrÀuchlichste Jagdmethode.
      b. Der EisbÀr wartet bewegungslos neben einem Atemloch oder an einem Landvorsprung auf einen Seehund der zur OberflÀche kommt. Wenn ein Seehund auftaucht, beisst der EisbÀr in dessen Kopf oder Oberkörper und schlÀgt ihn aufs Eis.
      c. Gewöhnlicherweise dauert das lauernde Jagen weniger als eine Stunde, jedoch können EisbÀren sehr viel lÀnger ausharren.
    2. Anpirschen an Land
      a. Das Anpirschen ist eine Jagdmethode, die im Sommer verwendet wird, wenn die Seehunde sich auf das Packeis begeben.
      b. Einmal gesichtet, wird der Seehund langsam und bestÀndig vom EisbÀren angepirscht. Aus 15 bis 30 Metern (50 Fuss) Abstand greift der EisbÀr den Seehund an. Mit seinen Klauen oder ZÀhnen ergreift der EisbÀr den Seehund, bevor dieser das Eis verlassen kann.
    3. Anpirschen im Wasser
      a. Die Jagd aus dem Wasser, wird auch im Sommer angewandt, wenn die Seehunde sich auf das Packeis begeben.
      b. Der EisbÀr schwimmt in Richtung eines Seehundes. Sobald er den Eisrand erreicht hat, taucht er schnell aus dem Wasser auf und ergreift den Seehund mit seinen Klauen oder ZÀhnen.
    4. Anpirschen an GeburtsstÀtten
      a. Das Anschleichen an die GeburtsstĂ€tten der Seehunde ist eine Jagdmethode der EisbĂ€ren, von welcher sie vor allem im FrĂŒhjahr Gebrauch machen, wenn die Seehunde gebĂ€ren.
      b. Die GeburtsstĂ€tten der Seehunde sind Höhlen unter Schneewehen, nahe bei einer Öffnung im Eis. Die Schneewehen befinden sich auf dauerhaftem Packeis, welches an Land angrenzt.
      c. Sobald ein EisbÀr eine GeburtsstÀtte entdeckt hat, bringt er sich langsam und ruhig in der NÀhe des Lagers in Position. Wenn ein EisbÀr einen Seehund im Lager riecht oder hört, stellt er sich langsam auf seine Hinterbeine und lÀsst sich mit den Vorderpfoten voran durch die Decke des Lagers fallen.
      d. Um die harte OberflÀche der Decke zu durchbrechen, sind manchmal einige Versuche erforderlich, welche den Seehunden die Möglichkeit bietet ins Wasser zu entkommen.
      e. Diese Methode wird vor allem von weiblichen EisbÀren mit Jungen, unter einem Jahr, verwendet.
      (1) MĂŒtter und Jungtiere der Seehunde besitzen den fettreichsten Anteil, der fĂŒr hungrige EisbĂ€renmĂŒtter und ihre heranwachsenden EisbĂ€renjungen benötigt wird.
      (2) MÀnnliche EisbÀren, welche manchmal junge EisbÀren angreifen, jagen normalerweise nicht in den Geburtsquartieren der Seehunde.
      (3) GeburtsstĂ€tten befinden sich normalerweise auf Packeis, welches an Land angrenzt, damit die jungen EisbĂ€ren (die wenig schĂŒtzendes Fett haben) nicht Wasser durchqueren mĂŒssen.
    5. Essen
      a. Sobald ein Seehund gefasst ist, beisst ihm der EisbÀr mehrmals in den Kopf und in den Nacken, bevor er ihn einige Meter vom Wasser wegschleppt, um ihn aufzufressen.
      b. Die Haut und das Fett werden zuerst gegessen, danach das Fleisch.
      c. EisbÀren machen hÀufig wÀhrend des Fressens eine Pause, um sich zu waschen, sie nutzen dazu die NÀhe des Wassers oder reiben sich im Schnee.
      d. Nicht immer essen EisbĂ€ren die ganze Beute. Der verbliebene Kadaver wird durch andere BĂ€ren, arktische FĂŒchse und Möwen geplĂŒndert.
  • Fortpflanzung

    A. Sexuelle Reife

    1. Weibliche EisbÀren erreichen die sexuelle Reife mit ungefÀhr 4 Jahren (Stirling, 1988).
    2. MÀnnliche EisbÀren erreichen die sexuelle Reife mit ungefÀhr 6 Jahren (Stirling, 1988).
    3. Die meisten mÀnnlichen EisbÀren paaren sich nicht erfolgreich, bis sie 8 bis 10 Jahre und Àlter sind.

    B. PaarungsaktivitÀten

    1. Die Paarung findet von April bis Mai auf dem Meereis statt.
    2. WÀhrend der Paarungszeit finden sich mÀnnliche und weibliche EisbÀren, indem sie sich in den besten Seehundjagdgebieten versammeln.
    3. MĂ€nnliche EisbĂ€ren folgen teilweise den Spuren der paarungsbereiten Weibchen ĂŒber mehr als 100 Kilometer (62 Meilen). Wissenschaftler sind sich nicht sicher, was fĂŒr Signale die MĂ€nnchen benutzen um die paarungsbereiten Weibchen aufzuspĂŒren.
    4. Die Konkurrenz um die Weibchen ist sehr gross. Weibliche EisbÀren paaren sich ungefÀhr alle 3 Jahre einmal; folglich gibt es etwa drei erwachsene, mÀnnliche Tiere auf jedes paarungsbereite Weibchen.
    5. Vor der Paarung kann ein weiblicher EisbÀr von einigen mÀnnlichen EisbÀren begleitet werden. Die MÀnnchen kÀmpfen heftig untereinander, bis das stÀrkste oder das grösste Tier die anderen erfolgreich wegjagen konnte.
      a. Wenn ein EisbĂ€r einem anderen droht ihn anzugreifen, senkt er seinen Kopf, drĂŒckt die Ohren flach zurĂŒck und öffnet sein Maul mit einem zischenden BrĂŒllen.
      b. Diese KÀmpfe sind selten tödlich, aber verursachen abgebrochene EckzÀhne und Narben an Kopf, Nacken und Schultern.
    6. Dominante, mÀnnliche EisbÀren können sich wÀhrend einer Saison erfolgreich mit verschiedenen Weibchen paaren.
    7. Sobald sie sich einmal vereint haben, können sie fĂŒr eine Woche oder lĂ€nger zusammenbleiben.
      a. Weibchen sind induzierte Ovulatoren, was bedeutet, dass der Akt der Paarung bewirkt, dass ein Weibchen ein Ei zur Befruchtung freigibt.
      b. Mehrere Tage PaarungsaktivitÀten können erforderlich sein, um den Eisprung anzuregen und die Befruchtung des Eis zu garantieren.
    8. EisbÀren können wÀhrend ihres Lebens viele verschiedene Partner haben.
  • Geburt und Pflege der Jungen

    A. Schwangerschaft

    1. Eine Schwangerschaft dauert etwa 8 Monate.
    2. Die Schwangerschaft schliesst eine Periode von verzögerter Einpflanzung mit ein (Keimruhe).
      a. Das befruchtete Ei teilt sich in eine hohle Kugel aus Zellen, welche eine Schicht dick ist (eine Blastozyste), dann stoppt es das Wachstum und bewegt sich ungefÀhr vier Monate lang frei in der GebÀrmutter. Die Blastula pflanzt sich in der GebÀrmutterwand ein und fÀhrt dort fort, sich zu entwickeln.
      b. Die verzögerte Einpflanzung garantiert, dass das Junge wĂ€hrend einer fĂŒr das Tier gĂŒnstigsten Zeit des Jahres geboren wird, und erlaubt dem Weibchen, in einer guten körperlichen Verfassung zu sein und ihre Energie fĂŒr das Aufziehen ihrer neugeborenen Jungen zu verwenden.
      c. Die tatsÀchliche embryonale Entwicklung betrÀgt schÀtzungsweise vier Monate.

    B. “Höhlenbau” (Denning)

    1. Gleich nach der Paarung beginnen die Weibchen Fett anzulegen, als Vorbereitung fĂŒr das Werfen der Jungen. Weibchen mĂŒssen fĂŒr eine erfolgreiche Schwangerschaft mindestens 200 Kilogramm (441 Pfund) zunehmen (Stirling, 1988).
    2. Einige Weibchen begeben sich schon anfangs August in die Mutterschaftsquartiere, aber die Meisten suchen die Höhlen Mitte bis Ende Oktober auf. Diese Höhlen schĂŒtzen die neugeborenen Jungen vor den extremen Temperaturen im Winter.
    3. Normalerweise graben die Weibchen ihre Höhlen in sĂŒdlich gerichtete Schneewehen. Einige graben Höhlen aus Erde, welche spĂ€ter durch Schnee bedeckt werden.
    4. Die meisten dieser Höhlen befinden sich an Land, innerhalb von 16 Kilometern (10 Meilen) von der KĂŒste entfernt. In gewissen Gebieten befinden sich die Höhlen mehr als 100 Kilometer (62 Meile) von der KĂŒste entfernt. Einige EisbĂ€ren errichten die Höhlen auf dem Meereis (Harington, 1968).
    5. Die Höhenunterschiede, wo sich die Höhlen befinden, variieren von Meereis bis zu 548,6 Meter (1.800 Fuss) ĂŒber Meer (Harington, 1968).
    6. Die meisten Höhlen bestehen aus einem einzelnen Raum der etwas erhöht ist, und einem kurzen Eingangstunnel. Die durchschnittliche Grösse des Raumes betrĂ€gt 2 Meter (6,6 Fuss) in der LĂ€nge, 1,5 Meter (4,9 Fuss) in der Breite und 1 Meter (3,3 Fuss) in der Höhe. EisbĂ€ren unterhalten ein LĂŒftungsloch in der Decke des Raumes, um ĂŒber Frischluft zu verfĂŒgen (Stirling, 1988).
    7. Durch die KörperwÀrme und die Schneeisolierung ist die Höhle wÀrmer als die Aussenluft.

    C. Geburtssaison

    EisbÀrenjunge werden von November bis Januar in einer Höhle geboren. Mutter und Jungtiere verlassen Ende MÀrz oder April ihre Höhle.

    D. HĂ€ufigkeit der Geburt

    1. Erwachsene Weibchen gebÀren einmal in drei Jahren. In einigen Populationen ereignet sich alle zwei Jahre eine Geburt.
    2. Die hĂ€ufigste Wurfgrösse sind zwei Junge, gefolgt von WĂŒrfen von einem Jungtier. WĂŒrfe von drei Jungen sind weniger hĂ€ufig als Zwillinge oder Einzeltiere und WĂŒrfe von vier Jungen sind sehr selten.

    E. Jungtiere bei der Geburt

    1. Bei der Geburt wiegen EisbÀrenjunge ungefÀhr 454 bis 680 Gramm (16-24 Unzen) und sind etwa 30 Zentimeter (12 Zoll) lang. MÀnnchen sind bei der Geburt etwas grösser als Weibchen.
    2. EisbÀrenjunge werden klein und hilflos, mit geschlossenen Augen geboren.
    3. Das Fell ist bei der Geburt sehr fein und lÀsst das Junge haarlos aussehen.

    F. Pflege der Jungen

    1. Stillen
      a. Weibliche EisbĂ€ren besitzen vier MilchdrĂŒsen. Die MĂŒtter stillen ihre Jungen in einer sitzenden Position oder liegen auf der Seite oder dem RĂŒcken.
      b. WÀhrend der ersten Wochen ihres Lebens sÀugen die EisbÀrenjungen die meiste Zeit und bleiben nahe bei ihrer Mutter um sich warm zu halten.
      c. Die folgenden drei oder vier Monate sÀugen die Jungen bis zu 6-mal am Tag. Die LÀnge und HÀufigkeit des SÀugens verringert sich, wenn die Jungen Àlter werden.
      d. EisbĂ€renmĂŒtter sĂ€ugen ihre Jungen etwa 30 Monate lang. Einige Junge sĂ€ugen nur 18 Monate lang, bleiben aber mit ihren MĂŒttern, fĂŒr ein besseres Überleben, 30 Monate zusammen.
      e. Der durchschnittliche Fettgehalt von EisbÀrenmilch betrÀgt 33%, das ist Àhnlich, dem Milchfettgehalt anderer MeeressÀugetiere (Stirling, 1988).
    2. EisbĂ€renmĂŒtter beschĂŒtzen ihre Jungen extrem stark und riskieren sogar ihr eigenes Leben um sie zu verteidigen.

    G. Wachstum und Entwicklung der Jungtiere

    1. Die Jungen öffnen ihre Augen innerhalb des ersten Monats.
    2. Etwa wÀhrend den ersten zwei Monaten beginnen sie innerhalb der Höhle zu gehen. WÀhrend dieser Zeit haben sie einen dicken, weisslichen Pelz und ihre ZÀhne kommen zum Vorschein.
    3. Bis zum Zeitpunkt im spĂ€ten MĂ€rz oder April, an dem die MĂŒtter mit ihren Jungen die Höhlen verlassen, wiegen die Jungen 10 bis 15 Kilogramm (22-33 Pfund).
    4. MĂŒtter und Junge bleiben etwa 12 weitere Tage in der NĂ€he ihrer Höhlen, manchmal lĂ€nger.
      a. Dies ermöglicht den Jungen sich an das kalte Wetter zu gewöhnen und hilft die Gehmuskeln zu entwickeln.
      b. WĂ€hrend dieser Zeit verbringen die Jungen noch ĂŒber 85% ihrer Zeit in der Höhle und schlafen nachts darin.
    5. Wenn die Jungen bereit sind fĂŒhrt die Mutter sie zum Meereis. Die Reise ist langsam und beinhaltet hĂ€ufige Rast- und SĂ€ugepausen. Manchmal trĂ€gt eine Mutter ihr Junges auf dem RĂŒcken, um Gebiete mit tiefem Schnee oder Wasser zu durchqueren.
    6. Die Jungen beginnen feste Nahrung zu fressen, sobald ihre Mutter auf dem Meereis die erste Beute getötet hat (die Jungen sind dann etwa drei bis vier Monate alt).
    7. Die Jungen wachsen schnell, aufgrund der fettreichen Milch ihrer Mutter und des Trans der Seehunde. Nach 8 Monaten wiegen sie bereits ĂŒber 45 Kilogramm (99 Pfund).
    8. Die EisbĂ€renjungen lernen zu jagen indem sie ihre Mutter beobachten. Die Jungen versuchen in ihrem ersten Lebensjahr zu jagen, was aber nicht sehr erfolgreich zu sein scheint, bis sie ĂŒber ein Jahr alt sind. Sogar dann wenden sie nur etwa 4% ihrer Zeit fĂŒr die Jagd auf. Wenn sie zwei Jahre alt sind wenden sie ĂŒber 7% ihrer Zeit fĂŒr die Jagd auf und können alle fĂŒnf oder sechs Tage einen Seehund erbeuten (Stirling, 1978).
    9. Wenn die Jungen ungefÀhr 30 Monate alt sind, ist ein weiblicher EisbÀr wieder paarungsbereit. Zu dieser Zeit kann ein erwachsenes MÀnnchen ihr folgen. Entweder die Mutter oder das MÀnnchen jagt die Jungen weg.
  • Kommunikation

    A. Vokalisierungen

    1. Erwachsene EisbÀren vokalisieren am meisten, wenn sie aufgeregt oder bedroht sind. Zu den GerÀuschen gehören Zischen, Knurren, ZÀhneknirschen und sanftes Schnauben.
    2. Jungtiere vokalisieren hĂ€ufiger und aus diversen GrĂŒnden. Die KlĂ€nge sind zischend, schreiend, wimmernd, schmatzend und kehlig grollend.
    3. MĂŒtter warnen ihre Jungen mit einem Schnauben oder heulenden Laut.

    B. Andere Kommunikation

    1. EisbĂ€ren kommunizieren auch durch Sehen, BerĂŒhren und Riechen.
    2. Ein mĂ€nnlicher EisbĂ€r initiiert SpielkĂ€mpfe, indem er sich einem anderen MĂ€nnchen mit gesenktem Kopf, geschlossenem Mund und abgekehrten Augen nĂ€hert. Die BĂ€ren treten gewöhnlich in Kontakt, indem sie sich gegenseitig sanft um das Gesicht und den Hals berĂŒhren oder “knabbern”. Sie gehen dann auf ihre Hinterbeine und versuchen sich gegenseitig mit ihren Vorderpfoten umzustossen.
    3. Eine EisbĂ€renmutter kann ihre Jungen trösten, schĂŒtzen oder bestrafen indem sie ihren Körper, ihre Schnauze oder ihre Pfoten benutzt.
  • Lebenserwartung und Todesursachen

    A. Lebenserwartung

    1. EisbÀren können 20 bis 30 Jahre alt werden, aber nur ein kleiner Teil der EisbÀren lebt lÀnger als 15 bis 18 Jahre (Stirling, 1988).
    2. Der Àlteste bekannte EisbÀr in der Arktis wurde 32 Jahre alt. Der Àlteste bekannte EisbÀr in einem zoologischen Park lebte 41 Jahre (Stirling, 1988).

    B. Alterungsstudien

    In jedem Lebensjahr des EisbĂ€ren wĂ€chst eine dĂŒnne Schicht Zement an der Aussenseite jedes Zahnes. Das Alter kann abgeschĂ€tzt werden, indem eine dĂŒnne Zahnscheibe untersucht und die Schichten gezĂ€hlt werden. Um das Alter eines lebenden EisbĂ€ren zu schĂ€tzen, können Forscher einen kleinen, vestibulĂ€ren PrĂ€molarenzahn extrahieren.

    1. Erwachsene EisbĂ€ren haben keine natĂŒrlichen Feinde. MĂ€nnlich Tiere töten gelegentlich andere MĂ€nnchen, welche um Partnerinnen kĂ€mpfen. MĂ€nnliche EisbĂ€ren töten regelmĂ€ssig Weibchen die ihre Jungtiere beschĂŒtzen.
    2. Weniger als ein Jahr alte Jungtiere sind manchmal Beute fĂŒr erwachsene, mĂ€nnliche EisbĂ€ren sowie andere Fleischfresser, wie Wölfe.
    3. Neugeborene Jungen können von unterernĂ€hrten MĂŒttern kannibalisiert werden.

    D. Menschliche Interaktion (Menschlicher Einfluss)

    1. Jagd
      a. EisbÀren werden seit Tausenden von Jahren gejagt.
      (1) Beweise fĂŒr menschliche EisbĂ€renjagd wurden in 2.500 bis 3.000 Jahre alten Ruinen gefunden. Arktische Völker haben EisbĂ€ren traditionell fĂŒr Nahrung, Kleidung, BettwĂ€sche und religiöse Zwecke gejagt.
      (2) Die kommerzielle Jagd auf EisbĂ€ren begann bereits im 16. Jahrhundert und blĂŒhte im 18. Jahrhundert.
      (3) Die Tötungen nahmen in den 1950er und 1960er Jahren erheblich zu, als JĂ€ger begannen Schneemobile, Boote und Flugzeuge zu benutzen um EisbĂ€ren zu jagen. Die Besorgnis der Öffentlichkeit ĂŒber diese Jagdmethoden fĂŒhrte 1973 zu einem internationalen Abkommen, das den Einsatz von Flugzeugen oder grossen, motorisierten Booten fĂŒr die EisbĂ€renjagd untersagte.
      b. Die Jagd ist die grösste Einzelursache fĂŒr die EisbĂ€rensterblichkeit.
      (1) Heute werden EisbĂ€ren von der einheimischen arktischen Bevölkerung hauptsĂ€chlich fĂŒr Nahrung, Kleidung, Handarbeiten und den Verkauf von HĂ€uten/Fellen gejagt. EisbĂ€ren werden auch zum Schutze von Menschen oder Eigentum getötet.
      (2) Die Jagd ist in Kanada, in Grönland und in den Vereinigten Staaten staatlich reguliert. Die Jagd ist derzeit in Norwegen und in Russland verboten.
    2. Umweltgefahren
      a. Ölverschmutzungen von Bohrinseln oder Tankern gefĂ€hrden möglicherweise die EisbĂ€ren.
      (1) Das Fell eines EisbĂ€ren verliert seine isolierenden Eigenschaften, wenn es mit Öl bedeckt ist.
      (2) Ölverschmutzungen könnten die Nahrungsquellen von EisbĂ€ren verringern oder kontaminieren.
      b. Das Vorhandensein von giftigen Chemikalien in EisbÀren kann langfristige Auswirkungen auf ihre Gesundheit und Lebenserwartung haben.
      (1) Giftige Chemikalien aus weltweiten industriellen AktivitĂ€ten werden durch Luft, FlĂŒsse und Ozeane in die Arktis transportiert.
      (2) Arktische Tiere die höher in der Nahrungskette stehen, konzentrieren grössere Mengen toxischer Chemikalien in ihrem Gewebe, als die unter ihnen Liegenden. EisbÀren, an der Spitze der Nahrungskette, entwickeln die höchsten Konzentrationen von Allen.
      (3) Von Menschen hergestellte giftige Chemikalien wie polychlorierte Biphenyle (PCB), Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT) und Chlordane kommen in der Arktis vor. Diese Chemikalien wurden in den Geweben von EisbÀren in signifikant hohen Konzentrationen gefunden.
      (4) Die Wissenschaftler ĂŒberwachen weiterhin die Konzentrationen toxischer Chemikalien in EisbĂ€ren, um ihre langfristigen Auswirkungen zu bestimmen.
      c. Radionuklide, die aus der AtommĂŒlldeponie in der russischen Arktis stammen, könnten schĂ€dliche Auswirkungen auf EisbĂ€ren und das arktische Ökosystem als Ganzes haben.

    E. Verhungern

    1. Verhungern ist die grösste Bedrohung fĂŒr junge EisbĂ€ren. Junge EisbĂ€ren sind unerfahrene JĂ€ger und werden oft von grösseren Erwachsenen gejagt.
    2. Ältere, schwĂ€chere BĂ€ren sind auch anfĂ€llig um zu Verhungern.

    F. Krankheit und Parasitismus

    Wie bei jeder Tierpopulation können eine Vielzahl von Krankheiten und Parasiten fĂŒr EisbĂ€renkrankheiten verantwortlich sein. EisbĂ€ren sind besonders anfĂ€llig fĂŒr den parasitischen Wurm Trichinella, mit dem sie sich anstecken, weil sie sich von infizierten Robben ernĂ€hren. Trichinella Larven nisten sich in verschiedenen Teilen des Körpers des EisbĂ€ren, in der Regel Muskelgewebe, ein. Wenn sich genĂŒgend Larven in einem Bereich ansiedeln, wie zum Beispiel dem Herzen, wird das Gewebe stark geschĂ€digt. Das kann den Tod zur Folge haben.

  • Erhaltung

    A. Erster internationaler wissenschaftlicher Kongress zum Thema EisbÀren, 1965

    Die wachsende Besorgnis der Öffentlichkeit ĂŒber die EisbĂ€renjagd und andere menschliche AktivitĂ€ten in der Arktis, wie die Ölförderung, fĂŒhrte 1965 zum ersten internationalen wissenschaftlichen Kongress. Anwesend waren Vertreter aller fĂŒnf EisbĂ€renlĂ€nder: Kanada, Grönland (Gebiet von DĂ€nemark), Norwegen, die Vereinigten Staaten und die ehemalige Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken. Das Treffen bildete die BĂŒhne fĂŒr weitere internationale Konferenzen und Forschungsanstrengungen, die schliesslich zu einer internationalen Vereinbarung zum Schutz von EisbĂ€ren fĂŒhrte.

    B. Das internationale Übereinkommen zur Erhaltung der EisbĂ€ren und ihres Lebensraums, 1973

    1. Die Vereinbarung besagt, dass die fĂŒnf EisbĂ€ren Nationen (Kanada, Grönland, Norwegen, die Vereinigten Staaten und die ehemalige UdSSR (Sowjetunion)) den Lebensraum der EisbĂ€ren schĂŒtzen sollen, insbesondere fĂŒr die Überwinterung/GebĂ€rhöhlen, die Nahrungsgebiete und die Wanderrouten; Verbot der BĂ€renjagd von Flugzeugen und grossen motorisierten Booten aus; DurchfĂŒhrung und koordinierte BemĂŒhungen von Forschungen; und Austausch der  Forschungsergebnisse und -Daten.
    2. Das Abkommen erlaubt das Töten von EisbĂ€ren zu wissenschaftlichen Zwecken, zur Verhinderung von ernsthaften Störungen bei der Bewirtschaftung anderer Ressourcen, fĂŒr Einheimische die mit traditionellen Methoden jagen und traditionelle Rechte ausĂŒben und fĂŒr den Schutz des eigenen Leben und von Eigentum.
    3. Jede Nation hat freiwillig seine eigenen Regelungen etabliert und Konservierungspraktiken festgelegt, unter Verwendung des von der internationalen Gemeinschaft als Ganzes erworbenen Wissens.

    C. United States Marine Mammal Protection Act, 1972 (MeeressÀugetier-Schutzgesetz der Vereinigten Staaten)

    1. EisbĂ€ren sind geschĂŒtzt unter dem U.S. Marine Mammal Protection Act (MMPA).
    2. Das Hauptziel des MMPA ist es, die Gesundheit und StabilitÀt des Meeresökosystems zu erhalten und eine optimale nachhaltige Population von MeeressÀugetieren zu erhalten.
    3. Das MMPA verbietet MeeressĂ€ugetiere zu fangen und zu importieren, es sei denn eine Genehmigung ist fĂŒr das öffentliche Ausstellen (Zoo), zum Lebensunterhalt Einheimischer, fĂŒr die wissenschaftlichen Forschung oder die Aufrechterhaltung einer bedrohten Art erteilt worden. MMPA-Überarbeitungen im Jahr 1994 ermöglichen es US-BĂŒrgern, EisbĂ€ren-“TrophĂ€en” zu importieren, die in kanadischen Jagden erworben wurden. EisbĂ€ren in Alaska dĂŒrfen nur von Ureinwohnern Alaskas gejagt werden.

    D. Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora

    1975 wurden die EisbĂ€ren im Anhang II des Übereinkommens ĂŒber den internationalen Handel mit gefĂ€hrdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) aufgenommen. Anhang II umfasst Arten, die als bedroht gelten oder bei mangelnder Regulierung des Handels gefĂ€hrdet sein könnten. Der internationale Handel mit EisbĂ€ren oder ihren Teilen ist erlaubt, wenn die Regierung des Ausfuhrlandes entsprechende Dokumente herausgegeben hat.

    E. International Union for the Conservation of Nature and Natural Resources/World Conservation Union

    1. Die IUCN / World Conservation Union ist eine weltweite Naturschutzorganisation. Diese Organisation verbindet Regierungsbehörden, Nichtregierungsorganisationen und unabhĂ€ngige Staaten, um einen weltweiten Ansatz zu finden fĂŒr den Naturschutz zu fördern.
    2. Die EisbĂ€ren-Spezialistengruppe arbeitet unter der Leitung der Artenschutzkommission der IUCN / World Conservation Union. Diese Gruppe hilft, die Management- und Forschungsanstrengungen der fĂŒnf EisbĂ€ren-Nationen (Kanada, Grönland, Norwegen, die Vereinigten Staaten und Russland) zu koordinieren und zu identifizieren.
    3. Die IUCN / World Conservation Union kategorisiert Tierarten, von denen sie das GefĂŒhl hat, dass sie bedroht sind. Der EisbĂ€r wird von der IUCN / World Conservation Union als gefĂ€hrdet eingestuft. Dies bedeutet, dass die Art wahrscheinlich in die gefĂ€hrdete Kategorie ĂŒbergeht, wenn die negativen Faktoren, die die Population betreffen, in ihrem derzeitigen Tempo fortbestehen.

    F. Zoologische Parks

    1. Die Anwesenheit von EisbĂ€ren in Zoologischen GĂ€rten bietet der Öffentlichkeit die Möglichkeit, etwas ĂŒber diese Tiere zu erfahren und wie menschliche AktivitĂ€ten ihr Überleben beeinflussen können.
    2. In der geschĂŒtzten Umgebung eines zoologischen Parks können Wissenschaftler Aspekte der EisbĂ€r-Biologie untersuchen, die in der Wildnis schwer zu untersuchen sind. Zu den Forschungsgebieten gehören die Reproduktion von EisbĂ€ren, die Geburt und Pflege von Jungen, Physiologie und Kommunikation.
  • Referenzen und Bibliographie / BĂŒcher

    FachbĂŒcher

    • tbd

    BĂŒcher fĂŒr Junge

    • tbd

    Englisch

    Referenzen und Bibliographie (References and Bibliography)

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    BĂŒcher fĂŒr Junge (Books for Young Readers)

    • Biel, Timothy Levi. Zoobooks 2. Polar Bears. Wildlife Education, Ltd., 1985
    • DeBeer, Hans. Little Polar Bear. New York: North-South Books, 1987 (fiction)
    • Helgeland, Glenn, ed. Arctic Animals. Chicago: Encyclopaedia Britannica, Inc., 1979
    • Larson, Thor and Sybille Kalas. The Polar Bear Family Book. Saxonville, Massachusetts: Picture Book Studio, 1990
    • Matthews, Downs. Polar Bear Cubs. New York: Simon and Schuster Inc., 1989
    • Pfeffer, Pierre. Bears, Big and Little. Ossinging, New York: Young Discovery Library, Malboro Books, 1989
    • Rosenthal, Mark. Bears. Chicago: Childrens Press, 1983
    • Stirling, Ian. Bears. San Francisco: Sierra Club Books for Children, 1992
  • Index
  • Links

 

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