Die Welt der EisbÀren

Erhaltung

A. Erster internationaler wissenschaftlicher Kongress zum Thema EisbÀren, 1965

Die wachsende Besorgnis der Öffentlichkeit ĂŒber die EisbĂ€renjagd und andere menschliche AktivitĂ€ten in der Arktis, wie die Ölförderung, fĂŒhrte 1965 zum ersten internationalen wissenschaftlichen Kongress. Anwesend waren Vertreter aller fĂŒnf EisbĂ€renlĂ€nder: Kanada, Grönland (Gebiet von DĂ€nemark), Norwegen, die Vereinigten Staaten und die ehemalige Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken. Das Treffen bildete die BĂŒhne fĂŒr weitere internationale Konferenzen und Forschungsanstrengungen, die schliesslich zu einer internationalen Vereinbarung zum Schutz von EisbĂ€ren fĂŒhrte.

B. Das internationale Übereinkommen zur Erhaltung der EisbĂ€ren und ihres Lebensraums, 1973

  1. Die Vereinbarung besagt, dass die fĂŒnf EisbĂ€ren Nationen (Kanada, Grönland, Norwegen, die Vereinigten Staaten und die ehemalige UdSSR (Sowjetunion)) den Lebensraum der EisbĂ€ren schĂŒtzen sollen, insbesondere fĂŒr die Überwinterung/GebĂ€rhöhlen, die Nahrungsgebiete und die Wanderrouten; Verbot der BĂ€renjagd von Flugzeugen und grossen motorisierten Booten aus; DurchfĂŒhrung und koordinierte BemĂŒhungen von Forschungen; und Austausch der  Forschungsergebnisse und -Daten.
  2. Das Abkommen erlaubt das Töten von EisbĂ€ren zu wissenschaftlichen Zwecken, zur Verhinderung von ernsthaften Störungen bei der Bewirtschaftung anderer Ressourcen, fĂŒr Einheimische die mit traditionellen Methoden jagen und traditionelle Rechte ausĂŒben und fĂŒr den Schutz des eigenen Leben und von Eigentum.
  3. Jede Nation hat freiwillig seine eigenen Regelungen etabliert und Konservierungspraktiken festgelegt, unter Verwendung des von der internationalen Gemeinschaft als Ganzes erworbenen Wissens.

C. United States Marine Mammal Protection Act, 1972 (MeeressÀugetier-Schutzgesetz der Vereinigten Staaten)

  1. EisbĂ€ren sind geschĂŒtzt unter dem U.S. Marine Mammal Protection Act (MMPA).
  2. Das Hauptziel des MMPA ist es, die Gesundheit und StabilitÀt des Meeresökosystems zu erhalten und eine optimale nachhaltige Population von MeeressÀugetieren zu erhalten.
  3. Das MMPA verbietet MeeressĂ€ugetiere zu fangen und zu importieren, es sei denn eine Genehmigung ist fĂŒr das öffentliche Ausstellen (Zoo), zum Lebensunterhalt Einheimischer, fĂŒr die wissenschaftlichen Forschung oder die Aufrechterhaltung einer bedrohten Art erteilt worden. MMPA-Überarbeitungen im Jahr 1994 ermöglichen es US-BĂŒrgern, EisbĂ€ren-“TrophĂ€en” zu importieren, die in kanadischen Jagden erworben wurden. EisbĂ€ren in Alaska dĂŒrfen nur von Ureinwohnern Alaskas gejagt werden.

D. Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora

1975 wurden die EisbĂ€ren im Anhang II des Übereinkommens ĂŒber den internationalen Handel mit gefĂ€hrdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) aufgenommen. Anhang II umfasst Arten, die als bedroht gelten oder bei mangelnder Regulierung des Handels gefĂ€hrdet sein könnten. Der internationale Handel mit EisbĂ€ren oder ihren Teilen ist erlaubt, wenn die Regierung des Ausfuhrlandes entsprechende Dokumente herausgegeben hat.

E. International Union for the Conservation of Nature and Natural Resources/World Conservation Union

  1. Die IUCN / World Conservation Union ist eine weltweite Naturschutzorganisation. Diese Organisation verbindet Regierungsbehörden, Nichtregierungsorganisationen und unabhĂ€ngige Staaten, um einen weltweiten Ansatz zu finden fĂŒr den Naturschutz zu fördern.
  2. Die EisbĂ€ren-Spezialistengruppe arbeitet unter der Leitung der Artenschutzkommission der IUCN / World Conservation Union. Diese Gruppe hilft, die Management- und Forschungsanstrengungen der fĂŒnf EisbĂ€ren-Nationen (Kanada, Grönland, Norwegen, die Vereinigten Staaten und Russland) zu koordinieren und zu identifizieren.
  3. Die IUCN / World Conservation Union kategorisiert Tierarten, von denen sie das GefĂŒhl hat, dass sie bedroht sind. Der EisbĂ€r wird von der IUCN / World Conservation Union als gefĂ€hrdet eingestuft. Dies bedeutet, dass die Art wahrscheinlich in die gefĂ€hrdete Kategorie ĂŒbergeht, wenn die negativen Faktoren, die die Population betreffen, in ihrem derzeitigen Tempo fortbestehen.

F. Zoologische Parks

  1. Die Anwesenheit von EisbĂ€ren in Zoologischen GĂ€rten bietet der Öffentlichkeit die Möglichkeit, etwas ĂŒber diese Tiere zu erfahren und wie menschliche AktivitĂ€ten ihr Überleben beeinflussen können.
  2. In der geschĂŒtzten Umgebung eines zoologischen Parks können Wissenschaftler Aspekte der EisbĂ€r-Biologie untersuchen, die in der Wildnis schwer zu untersuchen sind. Zu den Forschungsgebieten gehören die Reproduktion von EisbĂ€ren, die Geburt und Pflege von Jungen, Physiologie und Kommunikation.